Johannes Schlüter
Ministerialrat
✽ 16.02.1878 in Lügde
✝ 27.12.1951 in Bonn
Rhöndorfer Friedhof
Johannes Schlüter wurde am 16. Februar 1878 in Lügde geboren. Nach dem Abitur 1897 am Gymnasium Marianum in Warburg studierte er Jura und Philosophie in Würzburg, Tübingen, Marburg und Berlin. 1901 bestand er die Erste juristische Staatsprüfung, der das Bestehen der Großen juristischen Staatsprüfung folgte. Zunächst trat er in den Justizdienst ein; er war Gerichtsassessor beim Oberlandesgericht Hamm und anschließend Landrichter in Kleve (seit 1911). Zwischendurch - 1909 - war er als Hilfsrichter an das Oberlandesgericht Düsseldorf abgeordnet. 1920 erfolgte die Ernennung zum Richter am Kammergericht in Berlin. Sehr bald aber trat er in den Verwaltungsdienst ein; 1920 wurde er Ministerialrat im Preußischen Kultusministerium. In dieser Position hat er verschiedene Konkordate wesentlich erarbeitet. So war er am Konkordat mit Bayern (1924) und Preußen (1929) entscheidend beteiligt. Zum Reichskonkordat (1933) wurde er nicht mehr hinzugezogen, weil er im Ministerium als entschieden katholischer Beamter politisch kaltgestellt worden war. Seit den Jahren der Konkordatsabschlüsse hatte er engen Kontakt mit dem damaligen Nuntius Eugenio Pacelli, dem späteren Papst Pius XII. 1941 wurde er im Reichskirchenministerium, in dem das Preußische Kultusministerium aufgegangen war, pensioniert. Als Ruhesitz wählte er Rhöndorf, wo er seine letzten zehn Lebensjahre verbrachte. Am 27. Dezember 1951 starb er in Bonn; begraben wurde er auf dem Rhöndorfer Friedhof. Seiner Heimatstadt Lügde war er zeitlebends eng verbunden. Sie ernannte ihn zum Ehrenbürger.
Zur Person
Konfession: katholisch
Quellen
Klaus Zacharias, Lebensbilder - Die Mitglieder des CV-Zirkels AMICITIA zu Paderborn 1884-1996, SH-Verlag
Empfohlene Zitierweise
Klaus Zacharias: Johannes Schlüter. In: Westfälische Biographien, hrsg. von Altertumsverein Paderborn und Verein für Geschichte Paderborn. Online-Ausgabe unter http://www.westfälische-biographien.de/biographien/person/531 (Version vom 20.08.2012, abgerufen am 24.11.2024)